Long Covid und Homöopathie
Dezember 2022
Es gibt ein Thema, welches inzwischen viele Menschen betrifft – Long/Post Covid. Hier kann auch die Homöopathie wunderbar unterstützen. Im folgenden Text gebe ich euch einige Infos zu diesem Thema und hoffnungsmachende Einblicke in die Behandlung mit dieser naturheilkundlichen Methode.
Was ist Long Covid?
Long Covid bezieht sich auf Beschwerden, die auch noch mehrere Wochen und Monate nach einer akuten Infektion mit SARS-CoV-2 anhalten. Die Symptome können sehr verschieden sein. Besonders häufig treten Erschöpfung, Kurzatmigkeit und Konzentrationsstörungen auf. Es gibt keinen Zusammenhang mit der Schwere der akuten Erkrankung. Es können sowohl Menschen mit schwerem als auch mit leichtem Krankheitsverlauf Long Covid entwickeln. Gesicherte Behandlungsmöglichkeiten für die Beschwerden gibt es derzeit noch nicht. Es werden aber Medikamente erprobt. In der Homöopathie gibt es Mittel, die traditionell bei Erschöpfungszuständen nach Infektionen eingesetzt werden.
Folgende Beschwerden werden als Long bzw. Post Covid bezeichnet:
- Symptome der akuten Erkrankung, die weiter bestehen, (beispielsweise Husten oder Kurzatmigkeit);
- Beschwerden, die durch die Behandlung einer Infektion mit dem Coronavirus hervorgerufen wurden (z.B. Schädigung des Lungengewebes bei künstlicher Beatmung);
- Neue gesundheitliche Einschränkungen als Folge der Erkrankung (etwa Gelenkschmerzen);
- Symptome, die zwar erst nach der Infektion aufgetreten sind, aber vermutlich durch das Virus verursacht sind (z.B. Magen-Darm-Probleme);
- Erkrankungen, die schon vor der Corona-Infektion vorhanden waren und sich durch die Infektion verschlechtert haben (z.B. Depression, Herzerkrankungen).
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Erschöpfung / Fatigue und geringe Belastbarkeit: Das sind Erschöpfungszustände schon nach kurzer Belastung (z.B. Kochen, Einkaufen oder auch einfach nur aus dem Bett aufstehen). Durch Schlafen und Ausruhen werden diese nicht besser.
- Atembeschwerden; z.B. Kurzatmigkeit, Husten
- Konzentrationsprobleme
- Herzprobleme; z.B. Herzrasen, Schmerzen im Brustkorb Riech- und Geschmackstörungen
- Schmerzen verschiedenster Art, in Muskeln, Gelenken, Gliedern; treten oft zusammen mit Erschöpfung auf
- Haut- und Haarprobleme; u.a. Haarausfall, Ekzeme an den Händen, verfärbte Zehen
- Psychische Probleme, beispielsweise Schlafstörungen, Depression, Ängste. Gerade bei Menschen, die während einer Corona-Infektion beatmet werden mussten, kann es auch zu posttraumatischen Belastungsstörungen kommen.
Leider weiß man noch immer nicht genau, wer ein besonders hohes Risiko hat, an Long Covid zu erkranken.
Mehrere Studien kommen zu dem Schluss, dass ungefähr 15% der Erkrankten im Anschluss Long Covid-Symptome entwickeln. Diese Zahl entspricht den Erfahrungen, die mit anderen Infektionskrankheiten gesammelt wurden. Es ist gar nicht ungewöhnlich, dass Menschen im Anschluss an eine Infektion längerfristig Symptome haben. Dieses kennt man beispielsweise auch von der Grippe, von einer Lungenentzündung, nach einer Chemotherapie – und ebenso von der Mononukleose, die vom Epstein-Barr-Virus ausgelöst wird. Manche Menschen entwickeln danach langfristig ein Chronisches Erschöpfungssyndrom (auch CFS genannt: chronic fatigue syndrome). Auch nach solchen anderen Erkrankungen haben etwa 15% der Menschen längerfristig Beschwerden.
Laut Dr. Sandra Cisek: (Folge 93 des NDR-Podcasts: „Coronavirus-Update“) Stand 2021, könnte Long Covid damit im Zusammenhang stehen, dass das Virus im Körper noch weiterwirkt, dass durch das Virus Autoimmunprozesse in Gang gesetzt werden oder dass es durch eine Infektion zu andauernden Entzündungsprozessen im Körper kommt. Diese unterschiedlichen Vorgänge passen ebenfalls dazu, dass Long Covid kein einheitliches Beschwerdebild darstellt.
Wohin kann man sich mit Beschwerden wenden?
Erste Auflaufstelle, vor allem bei akuten Symptomen einer Coronavirusinfektion, sollte entweder die Hausärztin bzw. der Hausarzt oder eine entsprechende Ambulanz sein.
Viele Informationen zu der Erkrankung sind auf der Webseite der Long Covid Initiative Deutschland zu finden.
Auch haben inzwischen Betroffene Selbsthilfegruppen gebildet, die Unterstützung anbieten.
Es ist also wichtig, sich mit den Symptomen an die Hausärztin oder den Hausarzt zu wenden. Diese können feststellen, ob es sich wirklich um Long Covid oder um eine andere Erkrankung handelt. Meist sind diese Beschwerden allerdings als Ganzes nicht behandelbar; aber bestimmte Problematiken können durchaus therapiert werden.
So können beispielsweise bei Erkrankungen des Herzens Beta-Blocker angebracht sein. Gerinnungsstörungen sollten mit Medikamenten behandelt werden. Und auch bei Depressionen können Medikamente sinnvoll sein.
Bei anderen Symptomen sind andere Formen der Unterstützung wichtig. Im Fall von Konzentrations- und Gedächtnisstörungen können Gedächtnistraining oder Ergotherapie hilfreich sein. Bei Kurzatmigkeit kann ein Atemtraining unterstützen. Diese Maßnahmen können von niedergelassenen Ärzt_innen verordnet werden.
Speziell bei Erschöpfung und Fatigue ist es wichtig, sich nicht zu überanstrengen. Hier ist vor allem das sog. ‚pacing‘ zu nennen: Darunter verstehen wir, sich Aufgaben so einzuteilen, dass man immer etwas unterhalb der eigenen Möglichkeiten bleibt (s. auch die Pacing-Leitlinien für Patienten bei CFS, dem Chronischen Erschöpfungssyndrom).
Auch gibt es inzwischen Reha-Kliniken (siehe Link: Long Covid Initiative Deutschland – oben auf der Seite), die sich auf die Behandlung von Long Covid spezialisiert haben.
Kann Homöopathie unterstützen?
Wie oben schon erwähnt, sind Erschöpfungszustände und andere Symptome nach Virusinfektionen von verschiedenen Erkrankungen bekannt. Komplementäre Ansätze wie die Homöopathie haben sich auch in der Vergangenheit schon mit solchen Beschwerden beschäftigt.
Entsprechend gibt es in der Homöopathie verschiedene Mittel, die bei solchen Long Covid Symptomen eingesetzt werden. Eine Umfrage unter homöopathischen Ärztinnen und Ärzten in der Hahnemann-Praxisklinik Baltrum ergab, dass die homöopathische Behandlung von Long Covid gut wirksam war. Auch Dr. med. Jens Wurster (Arzt in der Clinica St. Croce im Tessin) berichtet von positiven Erfahrungen bei der homöopathischen Behandlung der Erkrankung.
Wirkungsweise und Durchführung einer homöopathischen Behandlung
Die auffallenden und besonderen Krankheitssymptome des Patienten werden durch das homöopathische Mittel geheilt, das bei der kontrollierten Einnahme durch Gesunde bei diesen ähnliche Symptome hervorruft, wie beim Patienten. Aus dieser Wirkweise ergibt sich, dass für jeden Patienten ein homöopathisches Mittel gefunden werden muss, das seinen individuellen Symptomausprägungen entspricht. Je genauer die Ähnlichkeit zwischen Patientensymptomen und den vom homöopathischen Mittel erzeugten Symptomen ist, desto sicherer ist die Heilung. Es ist also nicht zu erwarten, dass ein oder wenige Mittel für alle Formen der Covid-19 Langzeitfolgen wirksam sind. Schematische oder pauschale Verordnungen sind nicht wirksam.
Der Ablauf der Behandlung ist üblicherweise so:
Nach einer Anamnese wird das aktuelle homöopathische Mittel bestimmt und je nach Fall in hohen Potenzen gegeben. Die hohe Potenzgabe garantiert, dass keine Nebenwirkungen auftreten. Mehrfache, meist telefonische Kontrolle nach Erfordernis der Schwere der Erkrankung und des Heilverlaufes sind selbstverständlich.
Und so funktioniert die ganzheitliche homöopathische Behandlung im Prinzip immer. Auch bei Long Covid gibt es sehr gute Ansätze und Erfolge in der begleitenden Therapie. Ein erfahrener Homöopath berichtet über ermutigende Fälle in seiner Praxis. Einer sei hier genannt:
Fallbeispiel:
Ein Patient hatte sich an Weihnachten mit Corona angesteckt. Eigentlich waren seine Symptome nicht so schlimm, sodass er nach den Feiertagen weiterarbeiten konnte. Allerdings war er seitdem dauernd müde und antriebslos. Er hatte auch Angst vor einer Ansteckung mit den neuen Virusvarianten, obwohl in der ländlichen Umgebung, in der er wohnt, überhaupt keine Fälle bekannt waren. Ständig wollte er jemanden in seiner Nähe haben. Insgesamt wurde er immer deprimierter und dachte, in seinem Zustand seien homöopathische Mittel ohnehin sinnlos. Seiner Frau zuliebe nahm er schließlich dennoch ein Mittel. Bereits 1 Tag nach der Mitteleinnahme ging es ihm besser, und nach 1 Woche waren alle Long-Covid-Symptome verschwunden.
Zum Schluss möchte ich euch noch einmal ausdrücklich dazu ermuntern, den Beginn eurer Behandlung selbst in die Hand zu nehmen und keine unnötige Zeit verstreichen zu lassen, bis ihr eventuell professionelle Hilfe gefunden habt oder die Spontanheilung eingesetzt hat. Letzteres kann bei Long Covid und Post Covid unter Umständen sehr lange dauern. Findet ihr keine Hilfe, seid ihr ratlos oder verzweifelt, wissen erfahrene Homöopath/innen in jedem Fall weiter. Ich nehme mir gerne die Zeit und gehe mit euch eure ganz eigenen Symptome durch, um so zum passenden, persönlichen Mittel zu kommen.
Ist eine homöopathische Behandlung das Richtige für euch?
Gerne unterstütze ich euch dabei. Falls ihr nach einer akuten Erkrankung anhaltende Beschwerden habt, meldet euch gerne bei mir zu einem unverbindlichen Vorgespräch. Wir können in Ruhe besprechen: – Welche Beschwerden ihr habt, – Wie Homöopathie euch unterstützen kann, – Ob ich die richtige Homöopathin für euch bin.
Bleibt gesund und zuversichtlich.
Eure Gabriele