
„Das höchste Ideal der Heilung ist schnelle, sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit oder Hebung und Vernichtung der Krankheit in ihrem ganzen Umfange auf dem kürzestem, zuverlässigsten, unnachteiligsten Wege nach deutlich einzusehenden Gründen.“
(Org., §2)
Vor rund 200 Jahren hat der Arzt und Apotheker Samuel Hahnemann die Homöopathie entdeckt, deren Gesetzmäßigkeiten er in seinem Buch „Organon der Heilkunst“ zusammenfasste.
Die Homöopathie beruht auf dem Prinzip „Similia similibus curentur“ – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt. Das bedeutet: Die potenzierte Substanz, die bei einem gesunden Menschen Symptome hervorruft, kann diese bei einem kranken Menschen heilen.
In der Anamnese werden alle Symptome der Körper- und Gemütsebene eines Menschen aufgenommen. Diese sind Ausdruck der verstimmten Lebenskraft. Mit Blick auf die Gesamtheit der Symptome wird ein Mittel aus dem Mineral-, Pflanzen-, oder Tierreich verschrieben, das die Lebenskraft und damit die Selbstheilungskräfte des Menschen stimuliert.
Ein Beispiel:
Der Chinarindenversuch Samuel Hahnemanns
In dem als „Chinarindenversuch“ bekannten Selbstversuch überprüfte der Arzt und Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, im Jahr 1790 die Wirkung dieser Arznei am eigenen Körper und stellte daraufhin seine Hypothese auf, nach der ein Wirkstoff in der Lage ist, die Leiden zu heilen, deren Symptome er bei einem gesunden Menschen hervorrufen kann (Ähnlichkeitsprinzip).
„Ich nahm des Versuchs halber etliche Tage zweimal täglich jedesmal vier Quentchen gute China ein; die Füße, die Fingerspitzen, u.s.w. wurden mir erst kalt, ich ward matt und schläfrig, dann fing mir das Herz an zu klopfen, mein Puls ward hart und geschwind, eine unleidliche Ängstlichkeit, ein Zittern (aber ohne Schauder), eine Abgeschlagenheit durch alle Glieder; Dann ein Klopfen im Kopfe, Röte der Wangen, Durst, kurz alle mir sonst beim Wechselfieber gewöhnlichen Symptome erschienen nacheinander; doch ohne eigentlichen Fieberschauder. (…)“
Zwar gehören derartige Selbstversuche der Vergangenheit an. Doch die Prüfung am gesunden Menschen ist nach wie vor eine entscheidende methodische Grundlage der Homöopathie.
Hier einige Beispiele dafür, bei welchen Beschwerden die klassische Homöopathie begleitend oder hauptsächlich eingesetzt werden kann:
- Infekte aller Art (Erkältungen, akute fieberhafte Infekte), Long Covid
- Kinderkrankheiten
- Schwindel (Kinetosen aller Art z.B. Seekrankheit)
- Hauterkrankungen (Neurodermitis, Schuppenflechte, Warzen, Allergien)
- Haarausfall
- Varikose (Krampfaderleiden, Phlebitis, Hämorrhoiden)
- Atemwegserkrankungen (Husten, Asthma)
- Krankheiten der Bewegungsorgane (rheumatischer Formenkreis, Arthrosen, Ischialgie)
- HNO-Krankheiten (Schnupfen, Mittelohrentzündung, Mandelentzündung, Allergien)
- endokrinologische Erkrankungen (z.B. Schilddrüsenüber-bzw. unterfunktion)
- Magen-Darm-Krankheiten (akute Magen-Darmentzündung, Sodbrennen, Reizdarm)
- Erkrankungen der Harnwege (Blasenentzündung, Steinleiden, Einnässen)
- Frauenheilkunde (schmerzhafte Menstruation, Schwangerschaft, Wechseljahre
- Physische Traumata (Sportverletzungen, OP-Folgen, Sonnenstich, Wundbehandlung)
- Begleitung von Autoimmunkrankheiten, wie z.B. Multiple Sklerose
- Begleitung von Krebserkrankungen